Freiwilligen Feuerwehren proben den Ernstfall an der Grundschule Klenkendorfer Mühle
Sonnabend 19.08.2017, 12:45 Uhr: Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Brillit, Klenkendorf, Gnarrenburg und Kuhstedt ertönten zeitgleich die Sirenen. Die Einsatzkräfte erhalten über Funk die Information, dass es in der Grundschule Klenkendorfer Mühle zu einer Verpuffung gekommen ist. Mit der großangelegten Übung probten die Einsatzkräfte den Ernstfall.
Das erste Löschfahrzeug traf um 12:51 mit Blaulicht an der Grundschule ein. Einsatzleiter, Ortsbrandmeister und Gruppenführer verschafften sich umgehend einen Überblick über die Situation: Im ersten Stockwerk saßen Schüler und Lehrkräfte der Klasse 3a fest. Durch das „Feuer“ war ihnen die Flucht aus dem Musikraum nicht mehr möglich gewesen. Drei Kinder waren zuvor in Panik in die völlig verrauchte Aula geflüchtet und antworteten nicht mehr auf die Rufe ihrer Lehrerin. Auf dem Pausenhof versammelten sich unterdes immer mehr besorgte Eltern, die an ihrer Statistenrolle Gefallen fanden und sich aufgebracht nach dem Wohlbefinden ihrer Sprösslinge erkundigten. Andere standen mit Handy und Fotoapparat als „Gaffer“ im Weg herum und behinderten die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit. Durch die Lautsprecheranlage ertönte derweil der Hinweis, dass es sich um eine „ernste Lage“ handele: „Sie sind im Gebäude nicht mehr sicher. Bitte schließen sie Fenster und Türen, schalten das Licht aus und begeben sich umgehend zu den vorgegebenen Sammelplätzen“, gab eine automatische Ansage scheppernd zu verstehen.
Nach kurzer Besprechung schickten die Einsatzleiter schließlich ihre Kameraden unter Atemschutz in die Pausenhalle. Ihre Aufgabe war es, schnell und effizient nach den vermissten Schülern zu suchen und sie zu bergen. Über die Häuserfassade machte sich zeitgleich ein Feuerwehrmann per Leiter auf den Weg zum Musikraum. Nachdem klar war, dass sich die eingeschlossenen Schüler nicht in unmittelbarer Gefahr befanden, beschloss das Kommando, die Kinder und ihre Lehrerin über die Treppe im Inneren des Gebäudes zu evakuieren. Darüber hinaus probten sie die Rettung eines verletzten Kameraden aus der verrauchten Schule.
Eine Übung in diesem Umfang führen die Wehren der Gemeinde Gnarrenburg einmal im Jahr durch, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Mit dem Einsatz in Brillit sollte zudem der erst kürzlich für die Schule erarbeitete Flucht- und Rettungswegeplan überprüft werden. „Alles in allem sind wir mit dem Ergebnis zufrieden“, betonte der Brilliter Ortsbrandmeister Frank Schomaker. Nichtsdestotrotz habe es einige taktische und auch praktische Fehler gegeben. Einige davon wurden in der anschließenden Lagebesprechung vor Ort erörtert. „Wir werden aber auch in den Wehren den Einsatz noch einmal detailliert aufarbeiten.“
Text & Bild: Ines van Rahden – Bremervörder Zeitung