Karlshöfen. Beim Ausbildungsdienst am 26.07.2024 hat sich die erste Gruppe der Feuerwehr Karlshöfen mit einer speziellen Technik zur Bekämpfung von Vegetationsbränden beschäftigt. Unter Anleitung vom stellvertretenden Ortsbrandmeister Patrick Böhm wurde die Anwendung der Raupentechnik geübt.
Die Raupentechnik ist eine Abwandlung des Pump-and-Roll-Verfahrens, wenn ein Fahrzeug nicht die technischen Voraussetzungen dazu hat um während der Fahrt zeitgleich Wasser abgeben zu können. Bei der Raupentechnik bewegen sich Strahlrohr und Fahrzeug abwechselnd vorwärts. Diese Bewegung ähnelt der einer Raupe, wo sich Kopf und Hintern abwechselnd nach vorne schieben. Zu Beginn bereitet der Maschinist die Pumpe entsprechend vor. Der Angriffstrupp befestigt einen D-Schlauch am Fahrzeug und macht sich bereit für die Brandbekämpfung. Nach der Vorbereitung bewegen sich Fahrzeug und Trupp bis an die Feuergrenze vor. Dabei bildet der D-Schlauch eine Bucht (Schlauchreserve). Vom Fahrerplatz aus schaltet der Maschinist die Pumpe ein und der Angriffstrupp beginnt mit der Brandbekämpfung. Dabei bewegt sich der Trupp entlang des Brandsaums vor, bis der Schlauch fast komplett gerade gezogen wurde. Nun schaltet der Maschinist die Pumpe aus und schließt wieder zum Trupp auf. Es bildet sich erneut eine Schlauchreserve und der Angriffstrupp kann die Brandbekämpfung nach einschalten der Pumpe fortführen. Der Fahrzeugführer koordiniert die Bewegung von Fahrzeug und Trupp und achtet auf die Umgebung sowie den Brandverlauf. Der Wassertrupp kann je nach Lage ein zweites Rohr vornehmen und damit das Fahrzeug sichern, im Falle eines Böschungsbrandes an einer Straße könnte er auch die Verkehrssicherung übernehmen oder er löscht die Fläche mit Löschrucksack und Handwerkzeugen nach und kontrolliert auf verbliebene Glutnester. Mit relativ wenig Personal und Material lässt sich so schnell und effektiv arbeiten.
Text&Fotos Patrick Böhm stv. Ortsbrandmeister Karlshöfen