In der alten Chronik finden sich viele Berichte über die damals noch nicht so häufigen Einsätze, wobei es sich überwiegend um Brandeinsätze handelte. Hier einige Originalzitate:

  • Brand der Scheune des Bauern Hinrich Grotheer, Gnarrenburg, 15. Juni 1937

Vormittags gegen 9 Uhr, entwickelte sich im Westen ein verbreitetes Gewitter in Richtung auf unseren Ort. Ein Blitzstrahl fuhr in die oben bezeichnete Scheune mit einer weichen Bedachung. Dieselbe stand im Augenblick in Flammen. Die Eigentümer wurden das nicht einmal gewahr, erst die Nachbarn machten sie darauf aufmerksam. Die Wehr wurde schnell alarmiert und konnte aus der gegenüberliegenden Zisterne das Feuer auf seinen Herd beschränken. Gerettet wurden vier etwas angebrannte Schweine und ein Wagen mit Heu […]. Hätte nicht eine stark belaubte Linde und eine Fichte die Funken und Flammen aufgefangen, dann wäre auch wohl das teils weich gedeckte Wohnhaus von den Flammen erfasst worden.

  • Waldbrand im Huvenhoop Augustendorf, 12. Mai 1938

Vormittags gegen 11.30 Uhr wurde unsere Wehr zur Hilfe angerufen. Nach etwa einer halben Stunde konnten wir mittels Auto den Brandplatz erreichen. Das Feuer hatte bereits einen großen Umfang eingenommen. Die anliegenden Bewohner Augustendorfs, Bauer Heinrich Geffken und Johann Böttjer, waren in größter Gefahr. Die Wasserverhältnisse waren zuerst mangelhaft, so dass wir nicht zum vollen Einsatz kommen konnten. Am Brandplatz waren außerdem die Wehren Glinstedt, Langenhausen und Bremervörde tätig. Nach etwa fünfstündiger Arbeit war die größte Gefahr beseitigt.

  • Brand der Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Bauern Hinrich Hildebrandt, Brillit, 12. August 1938

Nachmittags 16.00 Uhr zog ein Gewitter in nördlicher Richtung über unser Dorf. Etwa gegen 16.30 Uhr wurde unsere Wehr nach dem genannten Gehöft gerufen. Ein Blitz zündete die Scheune, das Wirtschafts- und Wohngebäude, welches etwa 25 Meter in Windrichtung von der brennenden Scheune entfernt war, war somit in Gefahr. Das Feuer fand durch die eingebrachten Heu- und Ernte-Vorräte reichliche Nahrung. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern, das Wohn- und Wirtschaftsgebäude bis auf die Umfassungsmauern nieder. Gerettet wurden nur die Möbel.

  • Brand der Bremer Torfwerke Gnarrenburg, 27 . Mai 1939

Gegen 19.15 Uhr ertönte […] das Feuerhorn. Das Torfwerk brannte. Mittels Auto erreichten wir den Brandplatz schnellstens. Da das Feuer bereits einen gewaltigen Umfang eingenommen hatte und an eine Rettung der Fabrik nicht mehr zu denken war, mussten wir versuchen, das Kontorgebäude, welches zirka 25 Meter vom Brandherd stand, zu retten.

Dieses war bereits vom Feuer angegriffen. Unter Einsatz aller Kräfte gelang es, dieses Gebäude vor der Vernichtung zu schützen. Das Wohn-und Wirtschaftsgebäude des Bauern Georg Bösch, Barkhausen, welches mit weicher Bedachung in Windrichtung stand, hatte bereits durch Funkenflug Feuer gefangen. Hier wurde die Wehr Langenhausen eingesetzt. Auch hier wurde ganze Arbeit geleistet. Die Gebäude wurden mit geringem Schaden gerettet. Die benachbarten Wehren Kuhstedt und Karlshöfen beteiligten sich nach besten Kräften an der Bekämpfung. Am 28. Mai morgens gegen 1.00 Uhr konnten die Nachbarwehren durch Kreisfeuerwehrführer Rugen entlassen werden. Die Fabrik brannte bis auf einige Mauern mit allen Vorräten und Maschinen nieder. Nach vollen 24 Stunden konnten auch wir den Brandplatz verlassen. An unserem Kraftgerät musste durch die Überanstrengung eine größere Reparatur vorgenommen werden.

  • Rettung eines Jungen aus einem Bohrloch, 13. Juni 1956

Der schönste Einsatz war am 13. Juni 1956, wo wir den 2-jährigen Jürgen Klemme aus einem Bohrloch von 5 Metern Tiefe bergen konnten und er seinen Eltern ein zweites Mal geboren wurde.

Der Feuerwehrmann Hermann Semken hatte seinerzeit unter Lebensgefahr mit seinem
Körper den Jungen vor dem Verschütten bewahrt, als ein zuvor schräg zur Unglückstelle gegrabener Rettungsstollen einstürzte. Er selbst wurde dabei bis zur Brust verschüttet, fing so aber die schwere Sandlast auf. Der Junge wäre ansonsten wohl erstickt. Hierfür erhielt Hermann Semken später das Feuerwehrehrenkreuz der II. Stufe. (Quelle Bremervörde Zeitung)

 

 

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