Was ist eine Kommunale Einsatzleitung?
Die Grundlage in Sachen Führung bildet die Feuerwehr-Dienstvorschrift 100 “Führung und
Leitung im Einsatz” (kurz: FwDV100) und ist deutschlandweit einheitlich. Diese besagt, dass
die Einsatzleitung in ihrer Gliederung und ihrem Umfang in Abhängigkeit von der
Gefahrenlage, dem Schadenereignis und den zu führenden Einheiten aufgestellt werden
muss.
Bei den alltäglichen Einsätzen zur Gefahrenabwehr kann der Einsatzleiter in der Regel ohne
Unterstützung weiterer Führungskräfte und Hilfskräfte die anstehenden Aufgaben erfüllen.
Bei Einsätzen größeren Umfanges ist die Unterstützung von Führungseinheiten
und Führungseinrichtungen notwendig und sinnvoll. An dieser Stelle kommt die
Kommunale Einsatzleitung zum Einsatz.
Wie ist die Kommunale Einsatzleitung strukturiert?
Die Kommunale Einsatzleitung der Feuerwehr Gnarrenburg besteht aus 19 Feuerwehrfrauen und
-männer aus fast allen Ortsfeuerwehren der Gemeinde.
Strukturell sind Funktionen innerhalb der Kommunalen Einsatzleitung in Sachgebiete aufgeteilt, die
teilweise zusammengelegt worden sind.
Welche Aufgaben hat die Kommunale Einsatzleitung?
Bei größeren Einsätzen unterstützt die Kommunale Einsatzleitung den Einsatzleiter und bereitet
Entscheidungen vor, so dass dieser sich auf das Wesentliche der Einsatzabwicklung
konzentrieren und gezielt den Einsatz führen kann.
- Folgende Auflistung gibt einen kleinen Überblick des Aufgabenbereichs:
- Festlegung der Einsatzstrategie
- Abwicklung des Einsatzes
- Anforderung von Einsatzkräften und Behörden
- Aufbau von Kommunikationswegen
- Führen einer Kräfte- und Fahrzeugübersicht
- Festlegung von Einsatzabschnitten
- Einsatzbezogene Logistik (Versorgung der Einsatzkräfte, Nachschubregelung usw.)
- Verbindung zwischen der Einsatzstelle und der „Außenwelt“
- Dokumentation und Abwicklung von Einsatzfunk sowie Telefon
- Erstellen eines Einsatztagebebuchs
- Führen einer Lagekarte
- Einweisen von weiteren Führungskräften
- Treffpunkt für Lagebesprechungen zwischen Führungskräften und beteiligten Behörden
- Herausgegeben von Pressemitteilungen
- Warnung der Bevölkerung
- …
Wo richtet sich die Kommunale Einsatzleitung ein?
Den Ort der Einsatzleitung nennt man Befehlsstelle. Die Befehlsstelle wird lageabhängig
eingerichtet. In der Regel wird die Befehlsstelle in der räumlichen Nähe zur Einsatzstelle
aufgebaut.
Hierfür verfügt die Kommunale Einsatzleitung der Feuerwehr Gnarrenburg über einen
Einsatzleitwagen (ELW) 1, welcher mit diversen Kommunikations- und
Dokumentationsmitteln ausgerüstet ist.
Alternativ hierzu kann die Befehlsstelle mit der Kommunalen Einsatzleitung auch in Räumen aufgebaut
werden. Zum Beispiel bietet sich hierfür das Feuerwehrhaus Gnarrenburg oder das
Bürgerhaus der Gemeinde an. Im Gegensatz zu einer mobilen Befehlsstelle in einem
Fahrzeug unterstützen in Gebäuden große Whiteboards, um den Überblick der eingesetzten
Ressourcen zu bewahren. Mittels eines Beamers können die Einsatzstellen zudem auf einer
Karte visualisiert werden
Bei Flächenlagen wie zum Beispiel Unwettereinsätze (Stürme, Hochwasser, usw.) wird
direkt nach der Alarmierung das Feuerwehrhaus Gnarrenburg als Befehlsstelle eingerichtet.
Dieser sogenannte Meldekopf bildet die Schnittstelle zwischen der Leitstelle und den
Gnarrenburger Einsatzkräften. Die Kommunale Einsatzleitung übernimmt in Absprache mit dem
Einsatzleiter die Priorisierung, Anforderungen von Feuerwehren und die Koordination der
Einsatzstellen.
Wann wird die Kommunale Einsatzleitung alarmiert?
Die Alarmierung der Kommunalen Einsatzleitung soll zukünftig an bestimmte Alarmstichworte gekoppelt
werden. So wird dann beispielsweise bei größeren Bränden und Hilfeleistungen oder bei
einem Feuer in kritischen Einrichtungen – wie etwa Altenheimen – die Kommunale Einsatzleitung
automatisch mit alarmiert. Bei Flächenlagen wird die Kommunale Einsatzleitung bereits jetzt direkt
alarmiert
Sofern der Einsatzleiter es für notwendig erachtet, kann er bei jedem Einsatz die
Kommunale Einsatzleitung anfordern.
