Gnarrenburg. „Hydranten winterfest machen“, für Feuerwehrleute ein sich jährlich wiederholender Satz. Aber was ist damit genau gemeint? Wann werden die Hydranten „winterfest“ gemacht? Wie läuft sowas genau ab? Wie sehr schränkt die Pandemie das überprüfen ein? Viele Fragen die sich die Bürgerinnen und Bürger stellen.
Städte und Gemeinden müssen zur Gewährleistung des Brandschutzes eine ausreichende Löschwasserversorgung für die Feuerwehren sicherstellen. Dies erfolgt in Form einer zentralen Löschwasserversorgung, bei der das Wasserverteilungssystem der Trinkwasserversorgung um Entnahmestellen (Hydranten) für Löschwasser ergänzt wird. Zudem gibt es auch Wasserentnahmestellen die unabhängig vom Trinkwassernetz sind. Hierzu zählen z. B. offene Gewässer wie Teiche, Seen oder Kanäle, um nur ein paar zu nennen.
„Hydranten winterfest machen“, was soll das heißen? Mit diesem Satz beschreibt man im Feuerwehrwesen die jährliche Überprüfung der Hydranten. Dieser Vorgang ist essentiell wichtig, um den Brandschutz sicherstellen zu können. Jedes Jahr werden alle Hydranten in den Städten und Gemeinden geprüft und ggf. Mängel dokumentiert, sodass diese im Nachgang beseitigt werden können. Kleinere Mängel, wie z. B. das austauschen der Plastikschale, die verhindert das grober Dreck in den Hydranten gelangt oder das der Hydrant zufriert, können sogar schon vor Ort getauscht werden.
In der Gemeinde Gnarrenburg werden die Hydranten immer zum Ende eines jeden Jahres geprüft. Meistens findet dies im Zeitraum zwischen Oktober und November statt.
Alle Hydranten werden von Feuerwehrleuten einzeln angefahren und in Augenschein genommen. Hierbei hilft den Einsatzkräften eine Liste auf der alle Hydranten mit einer genauen Adresse beschrieben sind. Beim überprüfen wird ein sogenanntes Standrohr gesetzt. Danach wird der Hydrant mit Hilfe eines Standrohschlüssels aufgedreht und das Wasser wird ca. eine Minute lang, laufen gelassen. Im Anschluss wird der Hydrant wieder geschlossen, das Standrohr abgeschraubt und der Hydrant mit dem Hydrantendeckel abgedeckt.
Immer öfters stellen die Einsatzkräfte beim Überprüfen fest, dass Hydranten durch Gras, Laub, Erde, o. Ä. bedeckt sind. Damit ist die Suche nach ihnen enorm schwer. Die Zeit die hier verloren wird, kann im Einsatz entscheidend sein um z. B. ein Übergreifen der Flammen auf ein weiteres Gebäude oder einen angrenzenden Wald verhindern zu können. Jede Anwohnerin und jeder Anwohner kann mit ein paar Handgriffen dafür sorgen, dass jeder Hydrant schnell gefunden und geöffnet werden kann.
- Hydrantenschild: Das Hydrantenschild sauber halten. Die Zahlen auf dem Schild, sind für die Feuerwehr von enormer Bedeutung. Sie zeigen den Durchmesser der Leitung an, die zu diesem Hydranten führt. Außerdem wird die Entfernung vom Schild zum Hydranten auf dem Schild gezeigt.
- Pflege des Hydranten: Den Hydranten von Laub, Erde, Gras, o. Ä. befreien und dafür sorgen, dass man den Hydranten zu jeder Tages- und Nachtzeit problemlos öffnen kann.
- Meldung bei Problemen: Bei Problemen, die Anwohnerinnen und Anwohner selbst nicht lösen können, kann sich jederzeit beim zuständigen Wasserverband oder der jeweiligen Ortsfeuerwehr gemeldet werden.
Während der Pandemie, rund um den SARS-COV-2 Virus, ist natürlich auch dieser Vorgang kein normaler mehr. Es muss ganz genau geguckt werden, in welchen Gruppen sich aufgeteilt wird, um im Falle einer im Nachhinein festgestellten Infektion die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr weiterhin gewährleisten zu können. Hierbei hat die Ortsfeuerwehr Gnarrenburg einen großen Vorteil. Durch ihre Größe wird die Einsatzabteilung sowieso schon in drei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wird an einem Tag mit Acht Einsatzkräften die Hydranten prüfen. Hierbei werden pro Fahrzeug zwei Personen eingesetzt. Die Personen müssen die ganze Zeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Nachdem prüfen werden alle Fahrzeuge gründlich gereinigt und desinfiziert.
Das prüfen der Hydranten kann man leider nicht „verschieben“, da die Hydranten essentiell wichtig für die Brandbekämpfung sind und daher überprüft werden müssen.